Die amerikanische Rotulme (Ulmus rubra oder Ulmus fulva) wächst in Nordamerika’s Osten sowie in Kanada und wurde bereits von den Indianern als Naturheilmittel eingesetzt.
Die innere Rinde wir im Frühjahr vom Stamm der Bäume abgetrennt, getrocknet und pulverisiert. Da die Rinde eine rötliche Farbe aufweist wird der Baum auch als Rot-Ulme bezeichnet.
Wirkstoffe
Der wichtigste Bestandteil der Rinde sind die enthaltenen Schleimstoffe. In Verbindung mit Wasser bilden diese Polysaccharide eine schleimartige Substanz, welcher beruhigend und adstringierend (zusammenziehend) wirkt.
Zudem enthält Slippery Elm Bark (SEB) Gerbstoffe (entzündungshemmend), Bitterstoffe (z.B. appetitanregend) sowie Vitamin A, B, C, K, Kalzium, Magnesium und Natrium.
Auch verschiedene Fettsäuren, wie z.B. Caprylsäure, welche Pilzbefall verhindern (Candidapilz) kann, sind enthalten.
Anwendungsgebiete
- Störungen des Magen-Darm-Trakts wie Erbrechen, Durchfall, Übersäuerung, chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis), chronische Darmentzündungen (Colitis Ulverosa, Morbus Crohn), Verstopfung, Magenübersäuerung (z.B. bei Katzen welche an CNI leiden)
- Geschwüre und Entzündungen der Mundschleimhaut sowie bei Zahnschmerzen
- Beschwerden der oberen Atemwege (Husten, Bronchitis, Asthma, Entzündungen des Kehlkopfes etc.)
- chronische Blasenentzündungen
- als Entgiftungsmittel, da der Schleim Abfallstoffe ausleitet
- zum „schmieren“ von Gelenken
- antiseptisch bei Wunden, Ausschlägen und Ekzemen
- in der Rekonvaleszenz (nahrhaft und leicht verdaulich)
- für die Welpenaufzucht (u.a. enthalten im NR Gruel)
- bei trockenem, schuppigem Haut- und Haarkleid
Fütterungsempfehlung & Anwendung
Die Fütterungsempfehlung liegt bei 300 – 400 mg pro Kilo Körpergewicht und Tag, je nach Bedarf und Körpergewicht.
Für Hunde kann das Pulver im warmen Wasser aufgelöst und mit einem Teelöffel Honig vermischt bis zu sechs Mal täglich verabreicht werden (z.B. mit einer Spritze).
Bei Magenproblemen hat sich eine Verabreichung 30 Minuten vor der Fütterung als sinnvoll erwiesen. Auch 30 Minuten nach der letzten Fütterung ist eine nochmalige Verabreichung empfehlenswert, damit die Inhaltsstoffe über Nacht wirken und Linderung verschaffen können.
Sirup Rezept für Katzen
1 bis 1,5 Teelöffel Ulmenrindenpulver mit etwa 100ml Wasser mischen, unter rühren aufkochen, dann die Hitze reduzieren und ca. drei Minuten weiterrühren bis die Mischung eindickt. Den Sirup abkühlen lassen und davon 1/4 bis 1/2 Teelöffel bis zu viermal täglich verabreichen (idealerweise mit einer Einwegspritze direkt ins Mäulchen). Der Sirup hält sich im Kühlschrank bis zu fünf Tage.
Äußerliche Anwendung
Äußerlich angewendet kann die gemahlene Ulmenrinde (vermischt mit ein wenig kaltem Wasser) als „Umschlag“ für Wunden, Ausschläge, Geschwüre, Furunkel oder Abszesse verwendet werden. Die Ulmenrinde bildet einen natürlichen „Verband“ (wirkt antiseptisch), der nach einigen Stunden mit Wasser einfach wieder entfernt werden kann.
Durch die Schleimbildung kann die Ulmenrinde die Aufnahme von Medikamenten oder anderen Nahrungszusätzen verhindern. Deswegen sollte zwischen Medikamentengabe und der Verabreichung von Slippery Elm Bark ein zeitlicher Abstand von mindesten 30 Minuten eingehalten werden.
Ulmenrindeprodukte werden oft mit Streckungsmitteln vermischt (z.B. Magnesium). Hochwertiges, reines Ulmenrindepulver hat eine grau-braune Farbe ohne Fasern oder Stückchen.