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Ingwer – Zingiber officinale

Geschichte
Ingwer kommt von lateinisch zingiber, bei den Griechen hieß die Pflanze ziggiberi. Die in Asien beheimatete Pflanze spielte seit dem Altertum in der chinesischen und indischen Medizin eine wichtige Rolle und war in der Spätantike auch in Europa weit verbreitet. Alle bedeutenden griechischen und römischen Ärzte schrieben über die Heilwirkungen der Wurzel. Die Pflanze kam möglicherweise aus dem südlichen China. Über die alte Hochkultur von Dilmun, dem heutigen Bahrein am Persischen Golf, wurde der Ingwer per Schiff eingeführt und an die antike Welt weitergegeben. Mit den Griechen gelangte er nach Italien, und römische Soldaten brachten ihn schließlich über die Alpen. Heute wird er im ganzen tropischen und subtropischen Asien (50% der Welternte stammen alleine aus Indien), in Teilen Afrikas, Brasilien und Jamaika angebaut.

Verwendete Teile und Inhaltsstoffe
Sowohl in der Heilkunde als auch in der Küche wird der Wurzelstock des Ingwers verwendet. Er enthält ätherisches Öl (1 bis 3%) und Scharfstoffe wie Gingerol und Shogaol. Die Schogoale, die ein Spaltprodukt der Gingerole sind, entstehen nur durch Trocknung. Sie sind doppelt so scharf wie die Gingerole. Daher ist getrockneter Ingwer viel schärfer als frischer.

Anwendungsgebiete
Ingwer wirkt auf verschiedenste Weise positiv auf den gesamten Stoffwechsel und kann zur ernährungsphysiologischen Unterstützung für die Verdauung, Atemwege und Bewegungsapparat zugefüttert werden.

Anwendungsform und Dosierung
Ingwer kann frisch oder getrocknet verwendet werden. Auch als Tee lässt er sich gut anbieten. Bei Reisekrankheit empfiehlt es sich, einen Teelöffel Honig mit Ingwerpulver zu vermischen und vor der Abfahrt zu verfüttern.

Rezept für Tee
2 Scheiben frischer Ingwer pro Tasse, 10 Minuten kochen.

Hinweis
Die Inhaltsstoffe des Ingwers wirken blutverdünnend. Er sollte daher nicht vor Geburten oder Operationen verfüttert werden. Auch bei Hautentzündungen, Geschwüren des Verdauungstrakts oder hohem Fieber ist davon abzusehen. Ingwer wird nach der Fütterungszeit besser vertragen.