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Aloe Vera

_aloe_veraVon den über 250 Aloe-Arten, die es weltweit gibt, besitzt die Aloe Vera aufgrund ihrer biochemischen Zusammensetzung die besten Heileigenschaften. Daraus erklärt sich auch ihr Name, der “die wahre Aloe” bedeutet. Früher wurde sie oft einfach “Erste-Hilfe-Pflanze” oder “Arzt im Topf” genannt. Verwendet wird der bittere, fast farblose Saft, der im Mark der Pflanzenblätter enthalten ist.

Geschichte der Aloe Vera in der Heilkunde
Aloe Vera hat in der Medizin eine lange Tradition. Die ersten bekannten Überlieferung sind über 3500 Jahre alt und entstammen altägyptischen Papyrus-Rollen. In der Ayurvedischen Medizin wurde sie seit jeher benutzt, und auch im Alten Griechenland wusste man um ihre Heilkräfte. So gehört die Aloe vera z.B. zu den häufigst genannten Heilpflanzen in „De Materia Medica“ des griechischen Arztes Disokorides (ca. 50 n. Chr.). Auch in der bekannten „Historia naturalis“ von Plinius (ca. 50 n. Chr.) findet die sie vielfach Erwähnung. Ebenso geschätzt wurde die Pflanze von Hildegard von Bingen und Sebastian Kneipp. Weiterhin ist sie Bestandteil der berühmten „Schwedenkräuter“.

Ungeachtet der europäischen Überlieferungen war vor allem den Ureinwohnern Nord- und Südamerikas die Heilkraft der Aloe Vera bekannt. Die Creek-Indianer, die berühmt dafür waren, dass sie niemals von Moskitos gestochen wurden, rieben ihre Haut mit verdünntem Aloe-Saft ein. Und auch heute noch werden in vielen Gegenden Aloe-Blätter aufgehängt, da ihr Geruch Insekten vertreibt. Was die Indianer seit Jahrhunderten über die Pflanze wussten und anwendeten, fasste der deutsche Max Bartels 1893 in seinem Werk „Die Medicin der Naturvölker“ zusammen und 1887 der Amerikaner C.F. Millspaugh in „American Medical Plants“. Beide Wissenschaftler wiesen auf die hervorragenden Eigenschaften der Aloe – vor allem bei der Wundheilung – hin. Seit nunmehr vielen Jahren wird diese offensichtliche Wirkung vom Aloe-Vera-Research-Institute in Kalifornien erforscht, wodurch mittlerweile die chemische Zusammensetzung der Pflanze gut bekannt ist.

Chemische Zusammensetzung
In Aloe Vera wurden bis dato mehr als 160 Inhaltsstoffe identifiziert. Sie enthält rund 13 verschiedene Vitamine , ebensoviele Mineralien, 15 Enzyme, über 10 verschiedene Saccharide, wundheilende Saponine und ätherische Öle. Insbesondere ist auch die hohe Konzentration an Aminosäuren, wie z.B. Lysin, Arginin und Methionin zu erwähnen. Enthalten sind ebenfalls Alanin, Asparainsäure, Glutaminsäure, Glyzin, Histidin, Prolin, Serin und Tyrosin.

Durchschnittsanalyse der enthaltenen Mineralien
Eisen: 44,0 mg / Liter
Kalzium: 18,6 mg/ Liter
Kaliumkarbonat: 31,4 mg/ Liter
Magnesium: 3,1 mg/ Liter
Mangan: 4,5 mg/ Liter
Sodium: 12,7 mg/ Liter
Zink: 1,7 mg/Liter

Nach umfangreichen Forschungen geht man mittlerweile davon aus, dass vor allem das Mucopolysaaccharid Acemannan heilende Wirkung hat. Es handelt sich dabei um ein langkettiges Zuckermolekül mit einem zentralen Eiweißbaustein, das als Grundsubstanz im Bindegewebe vorkommt.

Aloe Vera für das Immunsystem
Acemannan aktiviert die Immunbotenstoffe Interleukin 1 und Prostaglandin E, regt die Produktion von Abwehrzellen wie B- und T-Lymphozyten an und erhöht die Tätigkeit der natürlichen Killerzellen, woraus sich die positive Wirkung von Aloe Vera auf das Immunsystem erklärt. Veterinärmediziner haben hervorragende Wirkung besonders bei Tumoren (Hunde) und bei Katzen, die von FeLV (Feline Leukemia Virus) betroffen waren, festgestellt.

Aloe Vera als wirksames Antibiotikum
Der Saft der Pflanze wirkt antibakteriell, antiviral und antimykotisch. Er steigert die Wundheilung und verhindert Wundinfektionen und ist bis zu einem gewissen Grad sogar in der Lage, durch Strahlung geschädigtes Gewebe zu regenieren. Ebenso hat er sich bei Verbrennung (auch Sonnenbrand) bewährt.

Aloe Vera für Stoffwechsel und Verdauung
Wenn die Arbeit der Enzyme im Körper aufgrund von Entzündungen und Infektionen im Darmbereich oder auch falsche Ernährung behindert wird, kann die Nahrung nicht mehr so effektiv in die einzelnen Bestandteile zerlegt werden, die für einen gesunden Organismus wichtig sind. Die Folge sind Stoffwechselstörungen, die sich auf den gesamten Organismus auswirken und diverse Krankheiten auslösen können. Hier setzt die Aloe Vera aufgrund ihrer chemischen Zusammensetzung an. Besonders das enthaltene Vitamin A unterstützt die volle Wirksamkeit der Enzyme und aktiviert ihre Funktionsfähigkeit. Ebenso verfügt Aloe Vera über antioxidative Eigenschaften, weshalb sie gern älteren Tieren gegeben wird. Durch ihren hohen Gehalt an Eisen empfiehlt sie sich auch bei ernährungsbedingter Anämie.

Anwendung
Aloe Vera kann in kleiner Dosis verdünnt täglich mit dem Futter verabreicht werden und sehr hilfreich sein. Größere Mengen sollten jedoch NICHT ohne Absprache mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker gegeben werden, da Brechreiz und Durchfall die Folge sein können. Als Hausmittel ist Aloe Vera also vor allem zur äußerlichen Anwendung zu empfehlen.

Anwendung bei Abzessen
Aloe-Saft erwärmen und zu gleichen Teilen mit Honig verrühren. Den warmen Umschlag auf die betroffene Stelle bei Hund oder Katze legen.

Anwendung bei Hautreizungen und Entzündungen
2 TL Aloe-Saft auf 1/4 Liter warmes Wasser geben und die betroffenen Stellen von Hund oder Katze mehrfach täglich abwaschen.

WICHTIGER HINWEIS
Aloe Vera innerlich NICHT an säugende Hündinnen/Katzen verfüttern, da dadurch Durchfall der Welpen/Kitten auftreten kann!

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