Kramkiste

Perna Canaliculus

Die pharmakologische Forschung widmet sich erst seit ca. 45 Jahren der intensiven perna_cUntersuchung des Meeres auf der Suche nach wertvollen Substanzen. Verwendet wurden Meeresprodukte jedoch schon seit ewigen Zeiten in der Volksheilkunde. Besonders die grünlippige Muschel, die nur an den Küsten Neuseelands zuhause ist, erfreut sich seit einigen Jahren hoher Beliebtheit in der Tier- und Humanmedizin – vor allem zur Behandlung von Gelenkserkrankungen.

Das Meer
Meerwasser an sich verfügt bereits über ein breites Spektrum an lebensnotwendigen Mineralien und wirkt zudem antibiotisch. Ebenso ist nachgewiesen, dass Nutztiere, die an Meeresküsten leben und grasen, weitaus gehaltvolleres Fleisch liefern und insgesamt eine bessere Kondition haben. In einigen Gegenden der Erde lässt man Leistungstiere (wie Rennpferde) regelmäßig in Meerwasser baden, um die Vitalität zu fördern. Ebenso bekannt ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Meeresalgen, die heutzutage sowohl von Mensch als auch von Tier als Nahrungsergänzung genutzt werden. Die vielfache Verwendung von Schalentieren (insbesondere der grünlippigen Muschel) in der Ernährung hingegen ist besonders von den neuseeländischen Maori bekannt. Mittlerweile jedoch wird sie in der Medizin seit ca. 30 Jahren erfolgreich in allen Teilen der Welt angewendet.

Der Lebenszyklus der Muschel
Im Juni/Juli legt die weibliche (orange) grünlippige Muschel ihre Eier ab. Das können bei einer erwachsenen Muschel pro Laichvorgang bis zu 30.000 Eier sein. Danach werden die Eier befruchtet. Innerhalb von 48 Stunden durchläuft das Ei dann die normale Zellteilung, bis es schließlich zur Larve wird. Diese Larve schwimmt nun 3-4 Wochen frei im Plankton und sucht sich dann einen sicheren Platz, an dem sie sich verankert und dann relativ schnell die Form der erwachsenen Muschel annimmt. Im Normalfalle wächst die Muschel so 7 – 8 Jahre lang, bis sie eine Größe von 175 – 180 mm erreicht hat. Bei kommerzieller Zucht werden die Muscheln, die an Netzen angesiedelt wurden, bereits nach 18 – 20 Monaten geerntet. Zu diesem Zeitpunkt sind sie etwa 100 mm lang. Übrerwiegend findet man die Anbaugebiete in der Marlborough Bucht, nahe der Coromandel Halbinsel und in der Big Glory Bucht. Hier werden die Muscheln unter strengsten Bedingungen gezüchtet, um die einwandreie Qualität des Extrakts zu gewährleisten und eine Belastung durch Schwermetalle auszuschließen.

Entdeckung des Muschelextrakts
Über die Entdeckung der heilenden Wirkung von Muschelextrakt bei Arthritis gibt es mehrere Theorien. Während eine besagt, dass Arthur Eriksen, ein amerikanischer Ingenieur, den Zusammenhang zwischen dem Nährwert der Muscheln und ihren Heilkräften entdeckt hat, geht eine andere davon aus, dass die Wirkung ein Zufallstreffer der Krebsforschung war, wobei krebshemmende Wirkstoffe von Schalentieren getestet wurden. Diese ließen sich zwar nicht beweisen, aber während der Untersuchungen fand man die stark entzündungshemmende Wirkung des Muschelextrakts heraus. Wie auch immer: Fest steht, dass die Entdeckung in Amerika stattfand und anschließend in Neuseeland weitergeforscht wurde.

Chemie des Muschelextrakts
Mittlerweile ist bekannt, dass die heilenden Eigenschaften des Muschelextrakts vor allem auf seinen hohen Gehalt an Glycosaminoglycanen (GAG) zurückzuführen ist. Dabei handelt es sich um unverzweigte Polysaccharide aus sich abwechselnden Uronsäure- und Aminozuckerresten. Besonders bekannt sind Glukosamin- und Chondroitinsulfat – das erfolgreiche Duo zur Bekämpfung von Arthritis. (Mehr dazu finden Sie HIER.) Neben den GAG enthält Muschelextrakt aber auch eine Fülle von Mineralien und Spurenelementen, Vitaminen und Aminosäuren in optimaler Zusammensetzung.

Auszug aus einer durchschnittlichen Analyse (je 100g reiner Extrakt)

Mineralstoffe:
Natrium: 5 g
Magnesium: 350 mg
Kalzium: 500 mg
Eisen: 30 mg
Zink: 5 mg
Kupfer: 1 mg
Kalium: 1 g
Mangan: 1 mg
Nickel: 0,4 mg

Vitamine:
Vitamin C: 0,2 mg
Vitamin D: 0,3 mg
Vitamin E: 02, mg
Vitamin B12: 0,2 mg
Vitamin B1: 0,2 mg
Vitamin B2: 0,2 mg
Vitamin B6: 0,2 mg
Vitamin B3: 0,4 mg

Aminosäuren:
Methionin: 0,8 g
Cystein: 2,3 g
Asparagin: 3,2 g
Threonin: 1,4 g
Glycin: 4,0 g
Alanin: 1,7 g

Muschelextrakt in der Medizin
In erster Linie wird Muschelextrakt wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften und seiner hohen Affinität zu Knorpelgewebe genutzt. Die enthaltenen GAG sind ein wichtiger Baustein der Gelenkschmiere und erhalten die Gleitfähigkeit der Gelenke. Desweiteren schützt Muschelextrakt den Magen, was auf den Lipidgehalt (15 – 20 g je 100 g) des Extraktes zurückzuführen ist. In der Behandlung von arthritischen Beschwerden ist beides von Vorteil, da herkömmliche Arthritis-Medikamente sehr magenunfreundlich sind. Im Gegensatz zu anderen schützenden Stoffen, die gleichzeitig zur Medikamentengabe eingenommen werden können (z.B. Brot), schwächt Muschelmehl die Wirkung der Medikamente jedoch nicht ab, sondern verstärkt sie sogar noch. Besonders auffällig ist ebenfalls, dass sowohl bei Tieren als auch bei Menschen eine Besserung des Allgemeinbefindens nach der Einnahme von Muschelextrakt verzeichnet wurde. Einerseits geht das sicher auf die Besserung der arthritischen Beschwerden zurück, andererseits scheint es offensichtlich auch ein positiver Nebeneffekt zu sein, der durch die enthaltenen Mikronährstoffe eintritt.

Sonstige Hinweise:
In sehr seltenen Fällen wurde eine Neigung zu Sodbrennen bei extrem überhöhter Dosierung verzeichnet. Andere Neben- oder Wechselwirkungen sind nicht bekannt. Muschelextrakt eignet sich damit für Hunde und Katzen jeden Alters und kann auch trächtigen und säugenden Tiere mit dem Futter verabreicht werden.

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Empfohlene Literatur:
Jan De Vries: Life Without Arthritis (The Maori Way – A Remarkable Discovery for Arthritis and Rheumatism Sufferers), ISBN: 1840189665
John Croft: Heilkraft aus dem Meer, ISBN: 3935407211