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Hilfe bei Gelenkserkrankungen – Ernährung optimieren

Vitaminkunde2. Teil: Ernährung optimieren

Idealerweise wird der Vierbeiner mit einer abwechslungsreichen, frischen Kost ernährt, welche die nötigen Bausteine für einen gesunden Bewegungsapparat liefert.

Folgende Punkte möchten wir speziell hervorheben:

  • Glutenfreie Ernährung

Gluten (Klebereiweiß) ist ein Protein, welches sich in einigen Getreidesorten befindet. Gluten können bei der Verdauung die Darmwand passieren, in die Blutbahn gelangen und eine Abwehrreaktion des Immunsystems (Aktivierung von T-Lymphozyten) auslösen. Da Gluten körpereigenen Proteinen ähnelt, startet das Immunsystem einen Angriff auf das eigene Gewebe was zu Gelenksentzündungen und Knorpelschäden führen kann.

Durch die Schmerzen in den Gelenken werden diese ungleichmäßig belastet, was zu chronischen Problemen im Bewegungsapparat führen kann.

Bei Gelenkserkrankungen sollten deshalb nur sogenannte Pseudogetreide (wie Hirse, Amaranth, Quinoa, Buchweizen) oder Kartoffeln verfüttert werden.

Speziell geeignet ist die Hirse, welche reich an Silicium (Kieselsäure) ist und daher die Regeneration der Knorpelmasse fördert.

Das verwendete Peusodgetreide sollten vor dem Kochen gründlich gewaschen und mit mindestens der doppelten Menge Wasser gekocht werden. Alternativ können auch eingeweichte Flocken verfüttert werden.

  • Grünlippmuschelpulver

perna_cVorbeugend oder bei leichten Beschwerden eignet sich die Gabe von Grünlippmuschelpulver. Die positiven Eigenschaften des Muschelextrakts sind vor allem auf seinen hohen Gehalt an Glycosaminoglycanen (GAG) zurückzuführen. Dabei handelt es sich um unverzweigte Polysaccharide aus sich abwechselnden Uronsäure- und Aminozuckerresten. Besonders bekannt sind Glukosamin- und Chondroitinsulfat Neben den GAG enthält Muschelextrakt auch eine Fülle von Mineralien und Spurenelementen, Vitaminen und Aminosäuren in optimaler Zusammensetzung.

  • Kollagen-Hydrolysat

Die im Kollagen-Hydrolysat enthaltenen Aminosäuren (Eiweiße/Proteine) sind natürliche Bestandteile von Knochen, Knorpel, Sehnen, Bändern, Haut und Haaren.

In der Dissertation Frau Dr. med. vet. Nina Weide, Institut der Tierernährung der Tierärztlichen Hochschule Hannover, wurde die Wirkung von Kollagen-Hydrolysat untersucht: „Die Reduzierung der Beschwerden nach dem Aufstehen und beim Treppenlaufen, bewertet durch die Hundebesitzer,  ist  im  Untersuchungszeitraum  bei  den  Hunden  mit  chronischen  Erkrankungen  des Bewegungsapparats signifikant. Eine Besserung der Lauffreude allgemein und eine Reduzierung des Berührungsschmerzes am Rücken kann ebenfalls festgestellt werden.“

Kollagen-Hydrolysat hat zudem einen positiven Einfluss auf das Fell sowie die Krallen.

  • LachsölOmega-3-Fettsäuren

Die u.a. im Lachsöl enthaltenen Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Zudem verstärken Omega-3-Fettsäuren die Wirkung von Glucosaminen.

  • Vitamin E

Vitamin E verhindert die Freisetzung von Arachidonsäure (vierfach ungesättigte Fettsäure aus der Gruppe der Omega-6-Fettsäuren) aus den Zellmembranen. Wird die freie Arachidonsäure reduziert, reduzieren sich gleichzeitig die Prostaglandine (Gewebshormone), wodurch Entzündungen abgeschwächt werden.

Natürliches Vitamin E befindet sich in u.a. in Weizenkeimöl, Vitamin E plus sowie Nüssen.

Da Leber am meisten Arachidonsäure enthält, sollte bei Gelenksentzündungen von einer Verfütterung abgesehen werden.

  • Brennessel

shutterstock_57973330Brennesselblätter hemmen die Bildung der Zytokine und fördern die Ausscheidung der Abfallprodukte.

Zytokine veranlassen in den Zellen des Knorpels die Freisetzungen knorpelabbauender Enzyme und Prostaglandine. Wird die Bildung der Zytokine unterdrückt, entstehen keine Folgestoffe, welche zu Entzündungen und Schmerzen führen.

Nicht bei eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit verfüttern.